Bau des Thurauer Turmes 1965-66
Bilderanhang zum Bau-Tagebuch vom 18.3.1965 bis 9.3.1966 (111 Fotos, davon 2 Doubletten nicht hier abgebildet)
Dokumentation von R. Dreyer
Beratender Ingenieur für das Bauwesen VBI, Goslar
Manfred Bischoff hat folgende Informationen zum Turm auf seiner Webseite veröffentlicht (Auszug/Stand Oktober 2019)
1"15. März 1965Grundsteinlegung für den neuen Fernmeldeturm „Thurauer Berg“.
21. April 1966Als letzter Luftwaffenturm erlebt der Fernmeldeturm „Thurauer Berg“ sein Richtfest. Dazu sind auch der Projektoffizier, der spätere Kommandeur FmRgt 71, Major Eberhard Skibbe, Sektorchef Leonhard Nowack und Vertreter vom Staatshochbauamt sowie weitere Gäste vor Ort. Zuvor stand auf dem „Streitkräftehügel" ein Holzturm, der vom Fernmeldebatallion 120 (FmBtl 120) aus Rothenburg/Wümme als Arbeitsplattform genutzt wurde. Als Unterkünfte dienen Gebäude im späteren Sägewerk nahe der Ortschaft Oerenburg. Dort finden auch Uffz-Lehrgänge statt. Fester Treffpunkt nach Dienstschluss wird die kleine Bahnhofsgaststätte in Oerenburg. Wesentlichen Anteil am Aufbau der Schaltwarte im Turm haben seit dem 6. April 1967 die zivilen Mitarbeiter Adolf Pengel und Otto Timme. Der erste zivile Mitarbeiter in der Stellung heißt jedoch Gerhard Fröhlich. Er verantwortet ab dem 28. April 1966 den einwandfreien Betrieb der Heizungs und Wasserversorgung.
Zwei Räume in einem Feldhaus stehen den Soldaten und zivilen Mitarbeitern als Küche und Speisesaal zur Verfügung. Bis zum Jahre 1977 nehmen Soldaten die Essenausgabe vor, ab dem 8. Februar jenen Jahres "bemuttert" Küchenchefin Anneliese Rohde die Turmbelegschaft.
Keine "beschussfesten" Unterkünfte stehen den ersten Wachmännern Bein, Preuß und Weißenfels zur Verfügung. Ein Schlagbaum und eine kleine Baracke beherbergen die zivile Wachmannschaft und deren Hunde."
Die folgenden Bildkommentare entsprechen der Beschriftung im Bau-Tagebuch.
Bild 1 / 18.3.1965
Blick in die Baugrube von Süden
Bild 2 / 18.3.1965
Hier wird der gewonnene Boden für die interne Erschließungsstraße eingebaut.
Bild 3 / 22.3.1965
Spülbohrgerät beim Bohren des Versorgungsbrunnens. Vor dem Bohrgerät ist die Kuhle ersichtlich, in die das aufgelöste Bohrgut gespült wird.
Bild 4 / 22.3.1965
Raupe beim Planieren der Baugrubensohle
Bild 5 und 6 / März 1965
Herausziehen des Schaufelladers aus der Baugrube. Der Schaufellader hat das Ringfundament ausgehoben.
Bild 7 und 8 / 30.3.1965
Blick auf die Baustelle vom Hochsitz aus (Osten)
Bild 9 / 31.3.1965
Blick auf die Baustelle
Bild 10 und 11 / 30.3.1965
Einbauen des Unterbetons für das Ringfundament
Bild 12 / 2.4.1965
Einbau der Bewehrung für das Ringfundament
Bild 13 / 7.4.1965
Fundamentbewehrung (obere Bewehrung) vom Baugrubenrand
Bild 14 / 7.4.1965
Obere Bewehrung des Fundamentes mit Anschlusseisen für den aufgehenden Kegelstumpf (von innen her gesehen)
Bild 15 / 7.4.1965
Obere Bewehrung des Fundamentes mit Anschlusseisen für den aufgehenden Kegelstumpf (von außen her gesehen)
Bild 16 / 20.4.1965
Verlegen der unteren Radialbewehrung für die Sohle
Bild 17 / 20.4.1965
Verlegen der Radialbewehrung. Rechts im Bild ist die Aufzugsgrube zu sehen
Bild 18 und 19 / 1.4.1965
Einbauen der Bewehrung für die Sohle
Bild 20 und 21 / 1.4.1965
Einbauen der Bewehrung für die Sohle
Bild 22 / 27.4.1965
Rammsondierung mit dem Künzelstab im Bereich der Bodenanfüllung
Bild 23 / 3.5.1965
Einschalen des Kegelstumpfes
Bild 24 / 5.5.1965
Verlegen der Bewehrung für den Kegelstumpf
Bild 25 und 26 / 7.5.1965
Bewehrung des Kegelstumpfes (Innere Lage)
Bild 27 / 11.5.1965
Bewehrung des Kegelstumpfes (Innere Lage am Eingang)
Bild 28 / Mai 1965
Deckenbewehrung mit Anschluss an Kegelstumpf. Deutlich sind die Zugbänder und die obere und untere Lage der Netzbewehrung zu erkennen.
Bild 29 / Mai 1965
Bewehrung der Decke über UG
Bild 30 und 31 / Mai 1965
Die äußere Schalung des Kegelstumpfes wurde durch auf die Bewehrung aufgeflochtenes Streckmetall ersetzt, welches im Anschluss geputzt wurde.
Bild 32 / 25.5.1965
Aushub von Objekt 2 und 5
(Der Autor schreibt hier vermutlich bewusst nicht im Klartext und benennt die Objekte mit Ziffern. Gemeint sind mit 2 und 5 wahrscheinlich die Bunker. Später wird dieser Begriff allerdings auch benutzt)
Bild 33 / 25.5.1965
Mit dem Aushub der Objekte 2 und 5 wurde die Baugrube des Objektes 1 verfüllt.(Der Autor schreibt hier vermutlich bewusst nicht im Klartext und benennt die Objekte mit Ziffern. Gemeint sind mit 2 und 5 wahrscheinlich die Bunker. Später wird dieser Begriff allerdings auch benutzt)
Bild 34 / 25.5.1965
Herstellen der Stahlbetonfertigteile für den Treppenhausschaft
Bild 35 / 28.5.1965
Schadhafte Stelle in der Bitu-Kiestragschicht der Zufahrtsstraße
Bild 36 / 4.6.1965
Innere Schalung mit Abstandkern
Bild 37 / 4.6.1935
Heber mit Kletterstange
Bild 38 / 1.6.1935
Zwischenstück mit Tangentialspindel zum Reduzieren des Schalungsumganges. Deutlich erkennbar ist die Öldruckleitung, die zu den hydraulischen Hebern führt.
Bild 39 / 1.6.1935
Heber mit Kletterstange und Bock
Bild 40 / 1.6.1935
Reduzierstück äußere Schalung. Hier ist die Tangentialspindel noch nicht eingebaut.
Bild 41 / 1.6.1935
Äußere Schalung mit Kränzen und Radialspindeln
Bild 42 / 21.6.1965
Turmschaft bei 8,00m
Bild 43 / 21.6.1965
Herstellen der Fertigteile für den Treppenhausschacht (vom Turm aus gesehen)
Bild 44 / 1.6.1965
Fertigteile für Treppenhausschacht
Bild 45 / 1.6.1965
Fertigteile für Fahrstuhlschacht und Sohle des Objektes 5
Bild 46 / 13.7.1965
Turmschaft bei +15,54m. Im Vordergrund Baugrube der Objekte 2 und 5
Bild 47 / 13.7.1965
Fertigteile für Treppenhausschacht
Bild 48 und 49 / 13.7.1965
Fertigteile für Fahrstuhl- und Treppenhausschacht
Bild 50 / 13.7.1965
Blick auf Mischanlage
Bild 51 / 13.7.1965
Blick in die Baugrube
Bild 52 / 27.7.1965
Turmschaft bei +26,00m
Bild 53 / 27.7.1965
Versetzen der Tiefbordsteine 10/25 an der Zufahrtstraße
Bild 54 / 27.7.1965
Zufahrtsstraße von Woltersdorf zum "Thurauer Berg". Blick in Richtung Woltersdorf
Bild 55 / 27.7.1965
Gräder beim Schieben des Feinplanums
Bild 56 / 1.8.1965
Bewehrung des Objektes 2 zwischen Objekt 5 und 4. Das Objekt 4 ist hier noch nicht angefangen.
Bild 57 / 1.8.1965
Dipl.-Ing. R. Dreyer aus Goslar auf der Baustelle
Bild 58 / 5.8.1965
Der Turmschaft ist bis auf Höhe +33,95m fertiggestellt. Dieses ist die Unterkante der 1. Korbgeschossdecke.
Bild 59 und 60 / 5.8.1965
Abbau der Gleitschalung. Das Gerüst wurde jeweils zwischen zwei Hebern auseinander geschraubt und als ganzes Element vom Kran herausgehoben. Die zu erkennenden rechteckigen Aussparungen zwischen den Fenstern dienen später zur Aufnahme der Träger, auf denen dann die Kragplatte +28,15m eingerüstet wurde.
Bild 61 und 62 / 13.8.1965
Bewehrung der Decke des BW 50
Bild 63 / 13.8.1965
Bewehrung der Wand und der oberen Ecke des Stollens im Bereich des Objektes 5 (BW 50). Hinter der Bewehrung sieht man, dass zwischen den Schaltafeln horizontal jeweils ein Schalbrett angeordnet ist, damit für das Rödeln der Schalung nicht die wertvollen Schaltafeln durchbohrt werden müssen.
Bild 64 / 16.8.1965
Auf den auskragenden Trägern (IPB 200) werden die vorgefertigten Schaltafeln verlegt. Die Träger sind im Turminnern auf dem eigens dafür errichtetem Lehrgerüst aufgelagert.
Bild 65 / 1.8.1965
Ansicht der Fertigschalung für die Kragplatte +28,15m.
Bild 66 / 16.8.1965
Blick auf den eingeschalten und armierten Bunker von +28,15m.
Bild 67 / 1.8.1965
Aufbau des Lehrgerüstes für die Decke auf +34,95m.
Bild 68 und 69 / 1.9.1965
Das fertige Lehrgerüst der Kragplatte +34,95m.
Bild 70 / 14.9.1965
Die Arbeitsleute werden mittels eines Drahtkorbes auf die Plattform +34,95m gehievt. Der Förderkorb ist von der Bau-Berufsgenossenschaft für 3 Personen zugelassen.
Bild 71 und 72 / 15.9.1965
Bewehrung der Decke auf +34,95m. Infolge der starken Armierung liegen die Eisen teilweise so dicht beieinander, dass die Mindestabstände nach DIN 1045 nicht mehr eingehalten werden können.
Bild 73 und 74 / 15.9.1965 (Fortsetzung von 71/72)
Bewehrung der Decke auf +34,95m. Infolge der starken Armierung liegen die Eisen teilweise so dicht beieinander, dass die Mindestabstände nach DIN 1045 nicht mehr eingehalten werden können.
Bild 75 / 8.10.1965
Bewehrung der Decke über dem 7. Geschoss auf +38,95m.
Bild 76 / 8.10.1965
Blick auf die Kellersohle Objekt 4 vom Turm.
Bild 77 und 78 / 21.10.1965
Einbau der Binderschicht auf der Zufahrtstraße mit einem Fertiger "HOES 7000".
Deckenaufbau der Straße:
35cm Frostschutzschicht
14cm Bitu-Kies CI
70 kg/qm Binder
50 kg/qm Asphaltfeinbeton
Bild 79 - 81 / 28.12.1965
Betonieren der Decke über dem 9. Geschoss. An den Kompressor sind die Schalungsrüttler angeschlossen.
Bild 82 / 8.2.1966
Fenster Süd-West 4. Geschoss
Bild 83 und 84 / 8.2.1966
Fenster West 4a - Geschoss
Bild 85 / 8.2.1966
Fenster Süd-West 4a - Geschoss
Bild 86 / 8.2.1966
Linkes Fenster Süd-West 5. Geschoss
Bild 87 / 8.2.1966
Rechtes Fenster Süd-West, 5. Geschoss. Die gesamten Fensteröffnungen des Schaftes zeigen grobe Ungenauigkeiten, Maßabweichungen, unsaubere Laibungen und sind krumm und schief. Die Schalungskörper wurden wegen des Gleitgerüstes mehrfach zerschnitten.
Bild 88 / 14.2.1966
Auf der Kragplatte 7. Geschoss
Bild 89 / 14.2.1966
Hängegerüst und "Elefant"
Bild 90 / 16.2.1966
Hebezeug "Elefant" und Hängegerüst auf der Dachdecke des 9. Geschosses.
Bild 91 / 16.2.1966
Turm aus süd-westlicher Richtung, Höhe +48,11m.
Bild 92 / 28.2.1966
Korb aus westlicher Richtung
Bild 93 / 28.2.1966
Bewehrung Sprungturmschaft 10. Geschoss Außenwand. Die Bewehrung ist noch nicht vollständig.
Bild 94 / 28.2.1966
Bewehrung der Decke 10. Geschoss (noch nicht vollständig)
Bild 95 / 2.3.1966
Bewehrung der Decke des 10. Geschosses.
Bild 96 / 2.3.1966
Korbgeschosse vom Fahrkorb aus aufgenommen
Bild 97 und 98 / 28.2.1966
Schadhafte Stellen im Beton des 9. Geschosses (Aufzugsschacht)
Bild 99 / 28.2.1966
In den Betonnestern werden Probebohrungen angeordnet, um die Beschaffenheit des Betons im Innern der Wand feststellen zu können.
Bild 100 - 102 / 9.3.1966
Die Nester und hohlen Stellen werden scharfkantig ausgestemmt, danach mit Pressluft ausgeblasen und torkretiert.
Bild 103 - 105 / 9.3.1966 (Fortsetzung von 100- 102)
Die Nester und hohlen Stellen werden scharfkantig ausgestemmt, danach mit Pressluft ausgeblasen und torkretiert.
Bild 106 und 108 / 4.3.1966
Verbügelung der abgekröpften Längseisen auf der Decke des 9. Geschosses.
Bild 110 und 111 / 4.3.1966
Schalung und Lehrgerüst für den Sprungturmschaft und die Kragplatte des 10. Geschosses
Hier endet die Fotodokumentation von Ingenieur R. Dreyer, 15 Monate vor Inbetriebnahme des Fernmeldeturmes.
Manfred Bischoff schreibt weiter:
1"
17. Juli 1966Das Kommando „Clenze“ des FmSkt B, derzeit 32 Soldaten stark, bezieht als vorläufige Unterkunft die BGS-Kaserne in Neutramm bei Dannenberg/Elbe. Die BGS-Abteilung in Neutramm gehört zum Grenzschutzkommando Küste (GSK).
Bis zum 1. Januar 1974 bleibt der Bundesgrenzschutz Hausherr in der Kaserne.
01. Januar 1967Per Organisationsbefehl werden die FmSkt A, B und C sowie die Stabs- und Versorgungskompanie (StVersKp) / FmRgt 71 bestandsnachweispflichtige Dienststellen.
08./09. März 1967Der Inspizient Sanitätswesen der Luftwaffe, Generalarzt Dr. Dörner, inspiziert die FmSKt B und C hinsichtlich der sanitätsdienstlichen Situation der Einheiten.
07. Juli 1967Nachdem bereits am 07.Juni der Fernmeldeturm des FmSkt C auf dem Stöberhai provisorisch in Betrieb genommen wurde, erfolgt ab acht Uhr die provisorische Betriebsaufnahme auch im Fernmeldeturm des FmSKt B auf dem Thurauer Berg.
Das Funkwachbuch dokumentiert die ersten Fernmelder in den Erfassungsräumen. Das Erfassungspersonal wird unter dem Leiter der Erfassung (LdE), Oberleutnant Ehrenberg, und dem Kommandofeldwebel, Oberfeldwebel „Charly“ Heidenreich, in der BGS-Kaserne in Neutramm im Block 13 untergebracht.
21. Juli 1967Der „Einsatz" meldet: Schichtbetrieb im 24-stündigen Wechseldienst aufgenommen.
01. November 1967Nach zwei Jahren und acht Monaten Bauzeit ist der 79,6 Meter hohe Turm auf dem Thurauer Berg mit der Maßeinheit „53 Meter über Normal Null" endgültig bezugsfertig und der volle Einsatzbetrieb wird aufgenommen.
Neben dem Anschluß an das örtliche Stromnetz besitzt die Anlage eine Notstromversorgung ("U-Boot-Diesel"), eine Klimaanlage, sowie eine eigene Wasseraufbereitungs- und Kläranlage. Realisiert werden konnte für die Soldaten auch die Fertigstellung von Wohnungseinheiten in der „Ernst-Köhring-Straße" in Lüchow. Bereits im April 1967 bewilligten die zuständigen Behörden Finanzen für die Fertigstellung der ersten 30 Wohnungen in zwei Häuserblocks zu 12 und 18 Wohnungen."
Der Turm Thurau des Fernmeldesektor B in den frühen 1970er Jahren.
Das Foto stammt aus der Sammlung von Manfred Bischoff.
Der Fotoanhang zum Bautagebuch und die dazugehörigen Originalnegative im Format 6x6cm befinden sich in der Sammlung Torsten Schoepe (Stand 13.10.2019).
Autor/-in: Torsten Schoepe, Lüchow
1. Text mit freundlicher Genehmigung des Autors entnommen aus http://www.manfred-bischoff.de/fmsktb.htm#Turmerneuerung
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