EJZ vom 5.8.1972:

Früh-Schienenbus entgleist
Von Auto am Bahnübergang gerammt — Pkw-Fahrer tot, drei Fahrgäste verletzt

Dannenberg. Einen Toten und drei Leichtverletzte gab es gestern morgen um 6.35 Uhr bei einem schweren Verkehrsunfall an dem durch Blinklicht gekennzeichneten Bahnübergang der Bundesstraße 248 bei Schaafhausen, als ein Angehöriger des Bundesgrenzschutzes mit dem Pkw gegen einen Triebwagen der Bundesbahn prallte.

Der 21jährige Grenzoberjäger Holger S. von der Grenzausbildungsabteilung Dannenberg-Neutramm, der sich mit einem Dienstwagen auf der Fahrt von Dannenberg nach Neutramm befand, übersah das nach Zeugenaussagen eingeschaltete Blinkzeichen und kollidierte mit dem aus Lüchow kommenden, aus zwei Wagen bestehenden Schienenbus. Beide Wagen entgleisten, der Motorwagen stürzte hinter dem Bahnübergang zwei Meter tief die Böschung hinunter.

Der Pkw geriet in Brand, sein Fahrer war sofort tot. Drei der 28 Insassen des Zuges wurden leicht verletzt und zunächst in das nahegelegene Kreiskrankenhaus Dannenberg gebracht.

Während die Dannenberger Feuerwehr den brennenden Pkw und einen Ölbrand am Antriebswagen des Zuges löschte, kam ein Hubschrauber des Grenzschutzkommandos aus Bad Bramstedt an die Unfallstelle, an der auch Oberkreisdirektor Paasche eingetroffen war. Der Schienenverkehr wurde für längere Zeit durch Omnibusse ersetzt. Die Männer des herangeführten Hilfszuges mußten das Eintreffen eines 45-t-Kranes abwarten, der am frühen Nachmittag eintraf, um den Motorwagen vom Fuß der Böschung wieder auf die Gleise zu stellen. Zur wirksameren Absicherung dieses Bahnüberganges der Bundesstraße ist übrigens jetzt eine Halbschranke im Bau.

Die ID 60243 zeigt die Bergung durch den Kran.