Auf der Rückseite sind in zeitgenössischer Handschrift die Namen der abgebildeten Personen genannt. Unter der Annahme, dass die Schreiberin, Tochter Krüger, zwischen ihren Eltern steht und sich selber nicht mit erwähnt hat, geht folgendes hervor:

(Von links)
Mein Vater Georg Krüger
Die Schreiberin (und damit die Tochter)
Mutter Krüger
L. Huth
H.(ermann) Huth
Schachel Klötze (?)
Emma aus Hannover (stammt aus Grabow)
Gruges (?) Mädchen

Georg Krüger war Färber und bewohnte das Haus Lange Straße 16, heute Goldschmiedegeschäft Schlachter. Zwischen den Geschäftsfamilien Huth und Krüger hat es ein Abkommen gegeben, das schriftlich überliefert ist und von Bernd Schlachter zur Verfügung gestellt wurde:

Beglaubigte Abschrift zum Original 1M50 c + 1 M 50 c
No. 874 des Registers


Nach heutigem Übereinkommen ist zwischen dem Herrn Kaufmann H.(ermann) Huth und Färbereibesitzer G.(eorg) Krüger folgendes aufgenommen und beiden Theilen ein gleichlautendes Schriftstück übergeben.
G. Krüger hat an dem Hause des Herrn Huth eine neue Rinne befestigt und das Regenwasser von seinem Dache hineingeleitet, es ist dieses unter
Erlaubnis des Herrn Huth geschehen. Reparaturen zahlen beide zu gleich Theilen.
Es steht beiden Parteien zu, diese Übereinkunft zu lösen, es muß aber eine Kündigung von 14 Tagen vorausgehen, und fällt hiernach die ganze Rinne an die Partei, die gekündigt worden ist, als Eigenthum zu.
Sollte dieser Fall eintreten, so haben beide Parteien Sorge zu tragen für die Ableitung des Regenwassers auf ihre Gerechtsamkeit.

Unter gleichem Datum bescheinigt G. Krüger, daß es nur eine Erlaubnis von Herrn Huth ist, daß ersterer Garn am Hause des Kaumanns Huth trocknet. G. Krüger wird dieses nie als Recht betrachten, und steht es Herrn Huth zu jeder Zeit frei, die Erlaubnis zurück zu nehmen.

So geschehen
Lüchow den 31. December 1891
Gez. Hermann Huth / Georg Krüger


Daß der Kaufmann Hermann Huth zu Lüchow und der Färbermeister Georg Krüger daselbst, wie beide von Person und als dispositionsfähig bekannt,
die vorstehenden Namensunterschrift in meiner Gegenwart eigenhändig vollzogen haben, wird notariell beglaubigt.

Lüchow, den einundreißigsten December achtzehnhunderteinundneunzig (31.12.1891)

Der königliche Notar
gez. Pulst