Schießoffizier der Schützengilde Franz Duhrke

Lüchow
Datum: 2000
Zeitraum: 1991 - 2000

Bildunterschrift zu diesem Foto in der EJZ:
Franz Duhrke (†), Schießoffizier der Lüchower Schützengilde von 1957 bis 1988 und Kreisehrenoberschießsportleiter, hatte die Achilles-Trophäe zur Förderung des Freihandschießens mit KK-Gewehren gestiftet. Aufn.: A. Schmidt

Der Nachruf für Franz Duhrke in der EJZ am 21. Juni 2003, geschrieben von Axel Schmidt.

Für Schießsport und Kameradschaft eingesetzt
Ehemaliger Schießoffizier Franz Duhrke gestorben

Franz Duhrke (83) ist gestorben. Der Ehrenoberkreisschießsportleiter des Kreisschützenverbandes (KSV) wirkte von 1957 bis 1988 ehrenamtlich mit großem Engagement als Schießoffizier der Lüchower Schützengilde. Im Jahre 1988 wurde er zum Major der Schützenkompanie befördert, in der von Anfang der 70er Jahre bis 1983 auch stellvertretender Kompaniechef war. Franz Duhrke hat die Entwicklung des Schießsports in Lüchow-Dannenberg maßgeblich geprägt. Die Gilde verliert einen vorbildlichen Offizier, der durch Zuverlässigkeit, Disziplin und Korrektheit bis ins hohe Alter hinein wirkte. Und ich verliere einen liebenswürdigen Ratgeber, der Kritik aus Sicht der älteren Generation immer als positive Leitlinie verstanden wissen wollte. Noch während der jüngsten Mitgliederversammlung der Lüchower Gilde ging Franz Duhrke ans Mikrofon, um sich für die Förderung des Schießsports und die Kameradschaft einzusetzen; zwei Ziele, die sein Leben bestimmten.

Am 16. Februar 1920 in Genthien geboren, kam Duhrke im zweiten Weltkrieg ins Heer, wurde Ausbilder an der Schule I der Infantrie in Dresden und war zuletzt als Oberleutnant als Chef einer Infantriepionier-Kompanie in Schwerin eingesetzt. Nach dem Krieg war er wieder als Holzkaufmann tätig und wurde - nicht zuletzt durch die Förderung von August Kohrs - Prokurist der Firma Holz-Herbst.

Im Jahre 1950 trat er in die Lüchower Gilde ein. Am 2. April 1957 wurde Fähnrich Duhrke in der Versammlung der Schießunteroffiziere der Gilde zum Nachfolger von Oberfähnrich Rochow gewählt, der nicht mehr zur Verfügung stand. Einen Monat später brachte Duhrke die erste Schießordnung der Schützenkompanie auf den Weg, die als Muster für die Schießbedingungen der Kompanien diente. Darin war nun erstmals das Freihand-Schießen verankert, denn die Entwicklung des sportlichen Schießens lag Duhrke besonders am Herzen. Die logische Folge war der Neubau des Gildeschießstandes am Schützenpark, den der Schießoffizier plante und der am 3. Juni 1960 mit neuen KK-Anlagen betriebsbereit war. Von 1970 bis 1975, dem Jubiläumsjahr der Gilde, setzte Duhrke gemeinsam mit Artur Stolpe die Erweiterung des Lüchower Schießsportanlage in die Tat um.

Auch an der Gründung des Kreisschützenverbandes am 13. Juli 1960 war Duhrke aktiv beteiligt. Er übernahm die Aufgaben des Kreisschießwartes. Auf Basis seiner Kontakte zum Landesverband führte Duhrke Vereins- und Kreismeisterschaften sowie am 8. Dezember 1970 die Rundenwettkämpfe auf Kreisebene ein. An jenem Datum zog er sich aus dem Kreisvorstand zurück, um sich auf die Aufgaben des Gildeschießwartes zu konzentrieren. Zugleich wurde er zum Ehren-Oberschießwart des Kreisschützenverbandes ernannt. KSV-Vorsitzender Karl Kammradt hatte Duhrke noch kürzlich für seine stets aktive Mitarbeit und Ratschläge als Ehrenmitglied des Kreisvorstandes gedankt.

Ende November 1963 legte Duhrke in Hannover vor der Landessportkommission die Prüfung zum Oberschießwart ab und organisierte von 1964 bis 1971 die Schießwartelehrgänge auf Kreisebene. Seine Verdienste wurden 1971 mit der Großen Verdienstmedaille des Deutschen Schützenbundes in Gold sowie 1983 mit dem Ehrenkreuz des DSB in Silber gewürdigt.

Noch vor wenigen Tagen hatte der 83-jährige angekündigt, wieder Gildemeister Karl-Heinz Schultz bei den Ummärschen an den Schützenfesttagen zu begleiten, so wie schon dessen Vorgänger Johannes Hinsch und Knut Schwarting. Seine Schützenbrüder werden ihn stets in guter Erinnerung behalten, wenn es um die Feinheiten des Exerzieren geht. Seine Kenntnisse hat er in einem Exerzierbrevier für die nächste Generation zusammengefasst.
Ich sage für viele, die den Offizier alter Schule lieb gewonnen hatte: Danke, Franz, für alles Gute, was du uns gegeben hast. Dein Platz wird nun leer bleiben. Wir vergessen Dich nicht.
Axel Schmidt


Firma Holz-Herbst gedenkt Franz Duhrke in einer Traueranzeige:

Wir trauern um unseren ehemaligen Betriebsleiter Franz Duhrke, Holzkaufmann
Am 13. Juni 2003 verstarb er im Alter von 83 Jahren.
Von 1945 bis 1988 war er für unser Unternehmen tätig und hat es im wesentlichen mitgestaltet. Er war uns in allem ein Vorbild. Sein besonderes Interesse lag in der Ausbildung unserer jungen Kaufleute. Auch nach seiner Pensionierung widmete er sich voll und ganz dieser Aufgabe. Bis zuletzt war er auf das engste mit uns verbunden.
Wir gedenken seiner in Dankbarkeit.
Er wird immer unter uns weiterleben.
Autor/-in:  Axel  Schmidt
Portrait • Schützenfest
Archiv-ID: 59023
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