Schaufenster des Ofensetzermeisters Hans Hennings zum 90jährigen Jubiläum

Lüchow
Drawehner Straße 38
Datum: August 1957
Zeitraum: 1946 - 1960

Die EJZ berichtet über das Geschäftsjubiläum am 31. August 1957:

"90 Jahre Ofen-Hennings

Lüchow. In der dritten Generation haben die Hennings bereits die Ofensetzerei im Hause Drawehner Straße 38. Ofensetzermeister und Fliesenleger Hans Hennings und seine Frau führen den Betrieb am 1. September genau 10 Jahre. Und am 1. September vor 90 Jahren war es, daß der erste Hennings durch Einheirat in diesem Hause als Töpfermeister zu wirken begann. Die Kirchenbücher als einzige Quelle geben darüber zuverlässige Auskunft.

Schon seit 120 Jahren wird in dem Hause Drawehner Straße 38 die Töpferei ausgeübt. Damals, als Lüchow noch auf engerem Raume stand und dies Haus zur sogenannten Drawehner Vorstadt gehörte, wurden hier im Hofe auch noch Kacheln und Tongeschirr gebrannt. An jeder Seite der Stadt, in der Drawehner Vorstadt wie auch in der Salzwedeler Vorstadt, die beide erst 1855 mit der Stadt vereinigt wurden, gab es vor 120 Jahren eine Töpferei mit Tonbrennerei. Das Brennen innerhalb der Stadt war damals, wohl vor allem wegen der baulich bedingten Brandgefahr, untersagt. Nach dem Lüchower Großbrand von 1811 war man gegen alle möglichen Feuerquellen doppelt ablehnend. Das Brennen von Kacheln und Tongeschirr hat sich in der Töpferei dann noch bis zum ersten Weltkrieg gehalten, ist aber später gegenüber der modernen Fabrikation aufgegeben worden.

In die Töpferei der Drawehner Vorstadt hatte 1807 der Töpfermeister Piep, ein Lohgerbermeisters-Sohn aus Wittingen. eingeheiratet; er ehelichte die Tochter des Hauses, Marie Elisabeth Bohlmann. Vor 90 Jahren kam der Betrieb durch Einheirat in die Hände der Hennings. Heinrich Adolph Hennings. ein Bleicher-Sohn, der aus Wustrow stammte, wo er im Juni 1840 zur Welt gekommen war, heiratete als Töpfermeister am 2. August 1867 die Tochter des Lüchower Töpfermeisters Piep. Seitdem führen die Hennings das Unternehmen; dem ersten Hennings folgte Adolf Hennings und vor nun 10 Jahren in der driften Generation Hans Hennings. Alte Handwerkstradition ist die Wurzel des heutigen, den Zeitansprüchen und dem Fortschritt modern angepaßten Ofensetzer- und Fliesenleger-Betriebes, dem wir zu seinem langen Bestehen als Familienunternehmen unseren Glückwunsch aussprechen. sg."
Autor/-in:  Walter  Kranz
Quelle:    Museum Wustrow
Gewerbe/Firma • Jubiläum
Archiv-ID: 58966
Kommentar hinzufügen
 Mit dem Speichern des Kommentars bin ich mit den Datenschutzbestimmungen einverstanden.