Geschäfte in der Burgstraße 9

Lüchow
Burgstraße
Datum: vor 1928
Zeitraum: 1919 - 1932

Rechts Firma Otto Reder. Die Firmenbeschriftung nennt den Verkauf von Fahrrädern, Zubehörteilen und Nähmaschinen, sowie eine Reparaturwerkstatt als Geschäftstätigkeit. Rechts neben den Schaufenstern hängen Emaille-Werbeschilder von "Adler-Räder" und "Continental Pneumatik". Ganz rechts der Eingang zur Reparaturwerkstatt, vor dem vermutlich Otto Reder und zwei Söhne Aufstellung für den Fotografen genommen haben.

Nach links schließen der Eingang zur Buchdruckerei der Lüchow-Dannenberger-Zeitung und Kaisers´s Kaffeegeschäft an. Im Fenster der Geschäftsräume der Zeitung im Obergeschoss steht vermutlich der Verleger Hermann Lichtenberg.

Dazu eine Passage aus dem Impressum der "Lüchow-Dannenberger Zeitung" vom 25. Juli 1908 (17. Jahrgang):
Redaktion und Expedition: Am Markte beim Rathhause
Druck und Verlag von Hermann Lichtenberg in Blütlingen
Herkunft:  Gertrud  Fesser
Quelle:    Stadtarchiv Lüchow
Geschäftshaus
Archiv-ID: 49202
Kommentare
Wolfgang von der Heyde 25.02.2023
Reders waren unsere Nachbarn damals am Markt, deshalb kann ich ein paar Details beitragen. Auf diesem Foto ist Otto Reder sen zu sehen (etwa 1880-1950), ich meine aber es gab nur einen Sohn - Otto jun (etwa 1905 - 1975?). Otto jun. hatte eine Tochter Inge (1936-2010?), sie hat zahlreiche Bilder zum Wendlandarchiv beigetragen(Archiv-Nr. 42825). Beide Ottos waren engagierte Sozialdemokraten, Otto jun war lange Jahre Im Lüchower Stadtrat. Es wird berichtet, im Sommer 1926 sei der ehemalige Reichswehrminster Noske(SPD) - zu der Zeit Oberpräsident der Provinz Hannover- während einer Bereisung in diesem Hause bei Otto Reder sen " zum Kaffee und sonstigem" gewesen. (Werner Huth: Geschichten über Alt-Lüchow und Umgebung, Lüchow 1979). Beachtenswert ist der Namenszug über dem Geschäft, er verädert sich in den Jahren, einmal ist es ein wenig Jugendstil (54099). Das Foto müßte vor 1920 entstanden sein, interessant ist die Pflasterung des "Trottoirs" , eine Reihe Platten und daneben Kopfsteinpflaster, auch die Straße hat noch keinen Blaubasalt.
Wolfgang von der Heyde 02.06.2025
Zwischen den beiden Geschäften der Aufgang zum Obergeschoss. Hinter der Tür ein ganz kleiner Vorraum, gerade groß genug dass die Türflügel nach innen aufzumachen waren, dann eine schmale, gefährlich steile Treppe mit sehr kurzen Stufen. Sowohl die Läden als eben diese Treppe sind vermutlich nachträglich eingebaut worden, als die ursprüngliche Verwendung des Gebäudes (für die Leinenfärberei) nicht mehr einträglich war.
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