Lüchow
Datum: 1898 (Stempel)
Zeitraum: 1800 - 1899
Eine extreme Ausschnittvergrößerung aus einer alten Ansichtskarte von 1898. Der Ausschnitt ist im Original 20mm breit.
Burghard Kulow hat bei der ID 25573 bereits den Hinweis platziert, dass im Bereich Berthold-Roggan-Ring beim Bau der Umgehungsstraße die Fundamente der alten Windmühle entdeckt wurden.
Es finden sich nur wenige Hinweise in der "Zeitung für das Wendland":
25.7.1895
"Am Montag Morgen wurde die fiscalische Windmühle vor unserer Stadt durch einen Wirbelwind schwer beschädigt, indem derselben drei Flügel abbrachen."
17.10.1899
"Lüchow, 16. October. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Sonnabend in der Stadt die Nachricht, daß die fiskalischen Mühlengrundstücke, Windmühle, Schleusenmühle und Drawehnermühle, durch Kauf in den Besitz der Firma Emil Schultz übergegangen seien. Die Kaufbedingungen sollen nach dem Gerücht folgende sein: Der Kaufpreis beträgt 15.000 M., nach anderen 45.000 M., wozu noch die Entschädigung für das Mühleninventar in ungefährer Höhe von einigen 30.000 M. kommt. Für die Benutzung der Wasserkraft zahlt Käufer jährlich 400 M. Die Schiffsschleuse bleibt Eigenthum der Stadt, ebenso bleibt auch die Erhaltung des Gestades Sache des letzteren. Ob diese Bedingungen der Wahrheit entsprechen, können wir natürlich nicht beweisen; dieselben haben ja auch nur ein nebensächliches Interesse. Dieselben wären zu günstig, um glaubhaft zu sein.
Uns kann nur die Thatsache interessieren, daß wieder einmal die Stadt sich hat ein Kaufobject entgehen lassen, dessen Besitz eine Nothwendigkeit für das Gedeihen derselben war. Zu spät! - dieses verhängnißvolle Wort mag denen in den Ohren gellen, welche durch Sparsamkeit am Unrechten Platze das Beste der Stadt zu fördern gedenken. Schlagworte, wie "Das können wir unsern Bürgern nicht zumuthen" oder "Dazu haben wir kein Geld" mögen wohl geeignet sein, einen gewissen Heiligenschein um die Häupter solcher sparsamen Leute zu verbreiten, fallen aber in der rauhen Wirklichkeit immer in das Gegentheil aus: 50 Pf. pro Kopf werden gespart und 5 M. werden zum Fenster hinausgeworfen. Wie ganz anders würde Lüchow heute dastehen, wenn nicht in den letzten 50 Jahren eine übergroße Sparsamkeit Platz gegriffen hätte. Welchen Schaden die Stadt durch den entgangenen Ankauf der Mühlen noch haben wird, werden wir ja bald gewahr werden."
Friedrich Lange, Aus der Geschichte der Mühlen im Hannoverschen Wendland:
"1822 errichtete der Mühleninspektor Reinecke 700 Schritt von der alten Bockmühle entfernt eine Holländermühle mit einem Kostenaufwand von etwa 4.000 Rtlr. Diese Mühle stand auf einem Grundstück der Familie von Dannenberg etwa 1000 Schritte entfernt von der dem Mühleninspektor Reinecke ebenfalls gehörenden Kolborner Windmühle."
Quelle:
Torsten
Schoepe
Nutzungsrechte: Zur Klärung etwaiger Urheberrechte wenden Sie sich bitte an Torsten Schoepe, Plater Weg 4, 29439 Lüchow, e-mail torsten@schoepe.de. Wenn als Autor Torsten Schoepe angegeben ist, unterliegt die Abbildung besonderen Nutzungsrechten.
Holländerwindmühle • Mühle
Archiv-ID: 54878