Lüchow
Bergstraße
Datum: 1910
Zeitraum: 1900 - 1913
Blick aus der Gartenstraße über die Bergstraße nach Norden. Der Bau des Turmes ging schnell vonstatten. Am 8. Juni 1909 schreibt die ZfdW:
"Die ersten Rohre zum Bau der Wasserleitung sind bereits in den Straßen sichtbar. In den nächsten Tagen treffen etwa 60 Arbeiter ein, um mit der Verlegung der Rohre zu beginnen. Der Bau des Wasserturmes, der eine Höhe von 42 Meter erhalten soll, wird ebenfalls in der nächsten Zeit in Angriff genommen werden."
... und bereits am 15. Februar 1910:
"Das Dach unseres Wasserturmes ist jetzt nahezu vollendet und gibt dem schlanken, etwa 42 Meter hohen Bauwerk einen architektonisch schönen Abschluß. Die Konstruktion ist in Beton mit einem darin liegenden Eisengitter gehalten und soll nach den anderwärts gemachten Erfahrungen von großer Dauerhaftigkeit sein."
Eine interessante Gegebenheit steht in der Ausgabe vom 8. August 1910:
"Das Gelände an unserem Wasserturm wird in nächster Zeit einen schönen gärtnerischen Schmuck erhalten, bei dem die großen, aus den Fundamenten der Drawehnerbrücke stammenden Findlinge architektonische Verwertung finden sollen. In den Anlagen soll auch eine steinerne Bank aufgestellt werden. Die geplanten Anlagen werden zu dem eintönigen Gitter des Elektrizitätswerkes eine belebende Abwechselung bilden und Spaziergängern und Ruhebedürftigen ein schönes Plätzchen bieten."
Über eine offizielle Inbetriebnahme wird 1910/11 nicht berichtet.
Die Annahme von 1910 über die Haltbarkeit der Behälterkonstruktion ist 1956 widerlegt. Der Turm muss renoviert bzw. umgebaut werden. EJZ vom 21. September 1956:
"Der schwierige Wasserturm
Lüchow. Seit dem Frühjahr schwebt der Plan, Lüchows weit in die Lande grüßenden Wasserturm, fast ein Symbol der Stadt, renovieren zu lassen. Der Sockel bedarf des Maurers, um wieder kerngesund zu werden. Der schlanke Leib soll einen neuen Anstrich bekommen, aber dazu bedarf es technischer besonderer Vorrichtungen. Vor die schwierigste Frage stellt die Fachleute und die Ratsherren das Dach. Es hat eine Eisenkonstruktion, die durch Feuchtigkeit, nicht zuletzt durch Schwitzwasser bedenklich vom Rost zerfressen ist Nun hat man sich noch nicht entschlossen, was man bei der Erneuerung tun soll, welche Konstruktion und vor allem welches Material, auch unter Berücksichtigung des städtischan Geldbeutels, verwandt werden soll."
Links neben dem Turm ist eine Giebelseite des neuen E-Werks erkennbar und im Hintergrund die Baumbestände der Alleen in Richtung Seerau und Tarmitz.
Quelle:
Albrecht
Hettig
Bauarbeiten • Neubau
Archiv-ID: 59664