Der Steg in der Innenstadt entlang der Drawehner Jeetzel

Lüchow
Datum: 2. Mai 1996 (EJZ)
Zeitraum: 1991 - 2000

Am 2. Mai 1996 erschien diese Aufnahme in der EJZ mit folgender Bildunterschrift:

„BAUMEISTER-LIETZMANN-STEG“ — so heißt seit Montag das neugebaute Verbindungsstück zwischen der Langen Straße und der Junkerstraße in Lüchow. Der Lüchower Stadtrat will damit die Erinnerung an den Mann wachhalten, der nach dem großen Brand 1811 Lüchow wiederaufgebaut hat.

und der Bericht dazu:

"Lüchow. Wer war Lietzmann? Auch wer sich in der Lüchower Geschichte nicht so gut auskennt, wird auf diese Frage schon bald eine Antwort bekommen können - mitten in Lüchows Innenstadt.

Der neue Steg, der zwischen der Langen- und der Junkerstraße am Kreissparkassengebäude entlangführt, soll nämlich „Baumeister-Lietzmann-Steg“ heißen. Eine Gedenktafel und ein Gedenkstein sollen zudem an die Leistungen des Mannes erinnern, unter dessen Federführung vor 185 Jahren die Kreisstadt wiederaufgebaut wurde. Einstimmig hat dies der Stadtrat auf seiner Montagsitzung nach einem CDU-Antrag im Lüchower Ratskeller beschlossen.

Der 24. April im Jahre 1811: Ein Feuer bricht in der Innenstadt aus. frißt sich durch die Stadt, legt große Teile Lüchows in Schutt und Asche. Der Salzwedeler Distriktbaumeister Lietzmann - Archivare forschen immer noch nach seinem Vornamen - ist der Mann, der Lüchow neu plant, vermisst, in kurzer Zeit wiederaufbaut. (Mittlerweile ist bekannt, dass es sich um Johann Christian Lietzmann handelt.)

Aufgebaut habe Lietzmann „eine moderne Stadt, die auch heute noch modern ist“, sagte Erich Roos (CDU). Der Steg mitten in der Altstadt sei ein „geeignetes Objekt", um den Namen Lietzmann gebührend in Lüchow zu verewigen. Auf dem Gedenkstein soll unter anderem stehen, daß Lietzmann mit dem Stadtbild ein bleibendes Denkmal geschaffen habe.

Zustimmung fand der CDU-Antrag bei allen Fraktionen. Hanno Loss (SPD) merkte sogar an, daß der gewidmete Steg für die Verdienste Lietzmanns „fast etwas zu bescheiden“ sei."

Die Bennung des Steges nach dem Salzwedeler Baumeister ist nur von kurzer Dauer. EJZ vom 19. Dezember 1997:
"... Bereits vor geraumer Zeit hat der Stadtrat in geheimer Sitzung beschlossen, den Steg an der Alten Jeetzel zwischen Lange Straße und Junkerstraße in „Sparkassen-Steg“ umzubenennen. Gekippt wurde damit ein alter Beschluß, wonach der Salzwedeler Baumeister Lietzmann Namensgeber für diesen Steg sein sollte..."

Kurz vor dieser Umbenennung, am 16. August 1997, wurde im Amtsgarten ein Gedenkstein für Lietzmann, gemeinsam durch Bürgermeister Karl-Heinz Schulz und Stadtarchivar Dr. Karl Kowalewski, enthüllt. Das Gedenken an Johann Christian Lietzmann wurde also an einen anderen Ort "verlagert". Zusätzlich wurde 2011 der große Mehrzweckplatz im Schützenpark nach ihm benannt.
Autor/-in:  Jens  Feuerriegel
Quelle:    Archiv der Elbe-Jeetzel-Zeitung
Bauarbeiten • Neubau
Archiv-ID: 61571
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