Th. Rittmeyer hatte in den 1880er Jahren bei den Firmen Helmholz und Huth & Fricke in Lüchow konditioniert und erwarb dann das Haus des Messerschmieds Friese von dessen Erben in der Burgstraße. (Alte Hausnummer 73, später Nr. 8). ZfdW vom 9.1.1943.

Als Ergänzung zu mehreren Kommentaren am Bild ID 56678 veröffentlichen wir die Anzeige der Geschäftseröffnung. Sie erschien am 27. Juli 1889 in der "Zeitung für das Wendland (ZfdW)". Am 23. Januar 1890 erfolgte die Eintragung in das Handelsregister. Am 16. April 1914 wurde der Eintrag veröffentlicht, dass die Firma erloschen ist. Das Geschäft ging aber trotzdem irgendwie weiter. In den 1920er Jahren schaltete D. Rittmeyer mehrere Anzeigen für Geschäftstätigkeiten am selben Ort. Das "D" könnte für einen Sohn von Theodor Rittmeyer, aber auch für seine Frau Dora (aus Bösel) stehen.

Am 2. April 1927 teilt D. Rittmeyer per Anzeige mit, dass eine Änderung der geschäftlichen Verhältnisse aus traurigem Anlass vorgenommen und alle Waren zu billigsten Preisen angeboten werden. Die letzte Anzeige erscheint im Jahr 1936.

In Einwohnerverzeichnissen von 1929, 1936 und einer Liste von 1941 ist für die Burgstraße 8 weiterhin Theodor Rittmeyer verzeichnet.

Die Zeitung "Allgemeiner Anzeiger (früher ZfdW)" berichtete am 22.7.1939:

"Sein 50-jähriges Geschäftsjubiläum feiert am morgigen Sonntag, den 23. Juli, Kaufmann Theodor Rittmeyer hierselbst; an diesem Tage im Jahre 1889 eröffnete er im Hause des Messerschmieds und Instrumentenmachers H. L. Friese in der Burgstraße (das er später käuflich erwarb) ein Manufaktur-, Kolonial-, Material-, Spiel-, Kurz-, Galanterie-, Glas-, Porzellan- und Pro-dukten-Geschäft. Mehrere Jahrzehnte hindurch war Herr Rittmeyer auch Verwalter der v. Dannenberg'schen Guts-Ländereien und Grundstücke in Lüchow."

Dora Rittmeyer feierte am 3. Dezember 1940 ihren 80. Geburtstag "in geistiger und körperlicher Frische". Dezember 1942 folgt die "Goldene Hochzeit".

Im Februar 1952 wird Theodor Rittmeyer geehrt: "Die goldene Ehrennadel des Stenografenbundes wurde an den 84jährigen Kaufmann Theodor Rittmeyer verliehen, der durch die Hergabe von Räumlichkeiten viel zum Gelingen der stenografischen Arbeit beitrug."

Allgemeiner Anzeiger am 14.2.1953: "Wir gratulieren...
... Kaufmann Theodor Rittmeyer in Lüchow, Burgstraße, zum 85. Geburtstag, den er am 13. Februar feiern konnte. Er wurde in Winsen/Luhe geboren und kam 1889 nach Lüchow." (Diese Angabe passt nicht zu dem obigen Hinweis auf die Ausbildung bei zwei Lüchower Firmen vor seiner Geschäftseröffnung im Jahr 1889. Vermutlich wurde für diesen Eintrag nicht sauber recherchiert, sondern das bekannte Datum der Geschäftseröffnung verwendet.)

Am 18. April 1953 verstirbt Johann August Theodor Rittmeyer. In der Todesanzeige gibt es keinen Namen, der zu D. Rittmeyer passt.

Im September 1951 findet sich die erste Erwähnung des Geschäftes Birkholz in der Zeitung und im Einwohnerbuch von 1963 ist für die Burgstraße 8 der Name Paul Birkholz verzeichnet. Er hat lange Jahre die Filiale von Thams & Garfs als Geschäftsführer geleitet und sich dann, nach der Rückkehr aus dem Krieg, mit seiner Frau selbständig gemacht.