Paul-Albert Voigt 16.11.2019
Das Haus in der Mitte (in der Reihe rechts) wurde vor einer Woche auf Betreiben der Gemeinde ohne Plan für die Wiederbebauung sinnlos zerstört. Argumentation aus den 1960er Jahren: Der Schandfleck muß weg! Das Haus leerstehend, der Lack abgeblättert, die Haustechnik veraltet. Für das nackte Baugrundstück wurden aus Steuermitteln 120.000 Euro bezahlt!!! Ein privater Kaufinteressent kam nicht zum Zuge. Das Haus war gewissermaßen etwas Besonderes: Es wurde Ende des 19. Jh. überwiegend aus starken Nadelhölzern errichtet! Solches Fachwerk muß natürlich vor der Witterung geschützt werden. Das wurde mit der vermutlich bauzeitlichen (!) Verbretterung erreicht. Eine Besonderheit der Dannenberger Stadtgeschichte! Es wurde aber nicht einmal untersucht, sondern einfach ruckzuck ohne Wiederverwendung des Holzes oder anderer Baustoffe plattgemacht. Recycling Null Prozent! Klimawandel? Nicht in unseren Köpfen! Der Denkmalschutz wurde mit "wirtschaftlicher Unzumutbarkeit" ausgehebelt. Wieder ein Verlust historischer Bausubstanz an prominenter Stelle. Und eine sog. Blaupause für weitere Abrisse.

Paul-Albert Voigt 16.11.2019
Nachtrag: Insgesamt 11 der 16 auf dem Bild noch vorhandenen Häuser sind nun abgerissen, und der Ratskeller als schlechte Karikatur wieder aufgebaut.