"Am Webstuhl der Zeit" zur Dömitzer Eisenbahnbrücke

An der Elbe
Datum: 24. Mai 2024
Zeitraum: 2001 - heute

In der EJZ vom 24.5.2024 erschien in der Reihe "Am Webstuhl der Zeit" eine Doppelseite aus Anlass des 100. Geburtstags von Kurt Schmidt:

"Am 26. Mai 2024 wäre Kurt Schmidt 100 Jahre alt geworden. Er ist 2004 im Alter von 80 Jahren verstorben. Der Text aus dem Nachruf der Elbe-Jeetzel-Zeitung vermittelt, was sein Leben als Journalist ausmachte und was seine Arbeit für die Geschichte des Landkreises dauerhaft bedeutet.

Hans-Hermann Müller, sein Kollege und Nachfolger als Chefredakteur der EJZ, schreibt vor 20 Jahren:
„Lüchow. Sein Autorenkürzel — tt — war Markenzeichen für eine Berichterstattung mit Vernunft und Augenmaß, es wird in dieser Region Bestand haben als Zeichen für herausragenden, bespielhaften Journalismus. (…) In Kurt Schmidt verlieren wir, der Verlag und die Redaktion des EJZ-Verlages Köhring, einen geschätzten Kollegen, der unsere Kreiszeitung seit dem ersten Tag ihres Erscheinens am 2. Januar 1953 aufgebaut, geformt, gestaltet, also entscheidend geprägt hat. Er konnte für sich in Anspruch nehmen, am Wiederaufbau einer freien deutschen Presse nach 1945 mitgewirkt zu haben, denn bereits seit 1948 verdiente sich der 1924 in Riga geborene Journalist als Korrespondent der Hannoverschen Presse sowie der Deutschen Presseagentur für die Heide-Region seinen Lebensunterhalt. Ab Herbst 1951 war er zwischen Elbe und Drawehn als Reporter mit dem Motorrad für die Dannenberger Zeitung unterwegs, bevor er am 1. Oktober 1952 zum Allgemeinen Anzeiger des Lüchower Köhring-Verlags wechselte, in dem seit Januar 1953 die Eibe-Jeetzel-Zeitung erscheint. Gerade aus den 1950er und 1960er Jahre verdanken wir ihm eine Fülle historischer Fotos.“ (und Berichte)

In den Jahren 1948 und 1949 verfasste der Journalist Kurt Schmidt zwei Reportagen über die Elbe und die zerstörten Dömitzer Brücken und illustrierte sie mit eigenen Fotos. Die Textmanuskripte und die Negative wurden dem Wendland-Archiv im Januar 2024 von Axel Schmidt, wie sein Vater Redakteur der Elbe-Jeetzel-Zeitung, zur Verfügung gestellt. Die Berichte beschreiben die Fahrt mit einer Barkasse von Hitzacker aus zu den Arbeitern an der gesprengten Eisenbahnbrücke und seine sehr emotionalen Eindrücke im „Niemandsland der Dömitzer Brücken.

Die Barkassen-Fahrt zur Dömitzer Eisenbahnbrücke wurde bislang nur als kurzer Bericht mit einem Bild am 26. Januar 1949 in der Lüneburger Landeszeitung veröffentlicht. Der Artikel über das ‚Niemandsland‘ erschien im „Allgemeiner Anzeiger“ am 7. Juli 1950, ebenfalls mit nur einem der vielen Fotos.

Weitere 700 Seiten Textmanuskripte und hunderte dazugehörige Fotos von Kurt Schmidt warten auf umfangreiche und aufwändige Überarbeitung und darauf, die Nachkriegsjahre im Landkreis Lüchow-Dannenberg noch einmal authentisch, durch die Originalaufnahmen optisch eindringlich illustriert, erzählen zu können. Es werden Menschen gesucht, die sich bei der Aufarbeitung des Materials einbringen möchten.

torsten@schoepe.de
mobil: 0172/5109397
Autor/-in:  Torsten  Schoepe
Abriss • Bauarbeiten • Brücke • Eisenbahnbrücke • Elbe
Archiv-ID: 58052
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